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Käpt’n Book in Bad Godesberg

Die Fahrt(en) heute waren nicht lang: Bad Godesberg. Früher eine selbstständige Gemeinde, heute längst mit Bonn zusammen gewachsen und eingemeindet.Erster Lesungsort um 9°°Uhr: EÖB an der Christuskirche. EöB ist die Abkürzung für Evangelische öffentliche Bibliothek. Ich wurde schon erwartet. Frau G. zeigte mit den Leseraum und die Kirche – modern, klare Formen, sandsteinbeige und graublau-schimmerne Wände und eine beeindruckende Spitzbogen-Deckenkonstruktion, insgesamt sehr schön, Baujahr 1953.

Kurz danach trafen zwei Kindergartengruppen im Vorschulalter ein. Nach der Begrüßung durch Frau G. stellte ich mich vor. Zum ersten Mal war Josephine, die Weihnachtsmaus gefragt. Ich wählte die Geschichte von Hans Schneemann und Anton Kolk aus. Der Rabe Anton krächtzte ordentlich herum, zur Freude der Kinder. Fast alle hingen wirklich gebannt an meinen Lippen. Nachdem dieses Abenteuer gut ausgegangen war, bat man mit um eine weitere Geschichte. Diesmal las ich die Chorprobe beim Wichtelchor vor. Obwohl mir einige Kinder versichert hatten, dass sie auch im Chor singen, gab es wohl noch keine Einsing-Übungen wie bei den Wichteln. Das mussten wir dann gemeinsam ausprobieren: Einatmen, Bauch dabei aufblasen, ausatmen und FFFFFT dabei zischen. Alle waren mit Feuereifer dabei. Und dann haben wir sogar das Weihnachtshaus-Lied gesungen. Alle hatten viel Spaß!

Mein  zweiter Termin war ca. 11km entfernt in der Kita beim KöB Frieden Christi. Ihr wisst schon, was die Abkürzung bedeutet. Frau D. stellte mich vor und dann kam ein Grüppechen U3 Kinder, denen ich Lisa mit Drissie Lie erzählte. Danach eine Gruppe Dreijähriger, denen ich die Geschichte halb vorlas und halb erzählte. Jedes Mal wurde Driessie zum Schluß gestreichelt, manche hatten sogar den Mut für „Nase an Nase“. Alle, auch die Erzieherinnen haben sich überschwenglich bedankt – was ja Honig für die Seele bedeutet.

Nach einem weiteren netten Gespräch mit frau D., der Bibliothekarin, fuhr ich dann entgegen meiner ursprünglichen Absicht nach Bad Honnef, bummelte und hatte ein tolles Mittagessen. Für das Landesmuseum NRW war das Wetter einfach zu schön.

Bilder von den Kindern konnte ich leider keine für euch machen (Datenschutz), deshalb nur ein schönes Haus aus Bad Honnef. Morgen habe ich noch einmal zwei Lesungen, einmal Kiga und einmal 1.Grundschuleklassen, dann geht es wieder nach hause. Bis morgen Abend, dann aus Gemünden, Elfi

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Käpt’n Book im Drachenfelser Ländchen

Lesung aus Buch grün & Buche rot
Lesung aus Buche grün & Buche rot

Heute konnte ich länger schlafen und ganz gemütlich frühstücken. Kein Stau auf der Autobahn, über die mich mein Navi irgendwie immer fahren lässt. Deshalb war ich schon früh an meiner heutigen „Arbeitsstelle“, die sich sicher viele Kitas und Kindergärten ebenso wie Gemeinden wünschen würden: groß, hell, modern und zweckmäßig auch für Seminare und vieles mehr zu gebrauchen.

Nach dem Aufbauen meinerseits kamen meine ersten Zuhörer: drei bis vier ca. Zweijährige trugen je eine kleine Matte zum daraufsetzen. Als alle Platz gefunden hatten und erwartungsvoll auf den Anfang warteten, wurde ich ein bisschen nervös. Kann man denn sooo kleinen Kindern wirklich 20 Minuten lang vorlesen? Vermutlich nicht.

Ich habe dann zuerst ein bisschen von Lisa und dem zu Bett gehen erzählt, vom Traumland, vor dem ein Mädchen anscheinend Angst hatte, denn sie wollte partout nicht dorthin gehen. Ich zeigte ihnen die Bilder im Buch und als Lisa dann auf den Drachen traf, zauberte ich Drissie Lie, meinen kleinen grünen Drachen hervor. Mit ihm als „Handpuppe“ und einer abschließenden Streichel- und Nase an Nase-Orgie waren wir alle erschöpft. Die Kinder gingen zurück in ihre Gruppe, und ich erwartete die nächste Gruppe. Überraschung! Da kamen über 60 Kinder mit Bänkchen und Betreuerinnen – wow! Die waren zwischen drei und 6 Jahren und bekamen eine Lesung aus Buche grün und Buche rot. Wegen der Jüngeren habe ich auch hier abgekürzt und alle meine mitgebrachte Buchenscheibe (eine Seite poliert, eine Seite sägerauh) fühlen lassen. Das war toll! Ich war anschließend patschnass geschwitzt, weil ich die Buchenscheibe so ungefähr auf Kniehöhe halten musste, damit die Kinder auch dran kamen. So gebückt lief ich die Reihen entlang und sah in erstaunte Augen: Sooo glatt, sooo rauh.

Nach einer freundlichen Verabschiedung und Applaus von den Kindern, packte ich meine Sachen wieder ein und fuhr nach Remagen. Dort gönnte ich mir einen Erholungsspaziergang am Rhein entlang. Es stimmt, der Wasserstand ist sensationell niedrig.

Rhein in Remagen (4)
Niedrigwasser im Rhein in Remagen

Dann gab es zum ersten Mal seit Samstag ein richtiges, sprich: warmes Mittagessen. Anschließend fuhr ich am Rhein entlang zurück ins Hotel und werde jetzt Füße hochlegen. Meine Zahn- und Kiefer-OP ist doch halt erst 4 Wochen her und dieses grauslig warme Wetter tun ein Übriges dazu, schnell müde zu werden.

Leider kann ich nur Bilder einstellen, die die Kinder von hinten zeigen oder ich wurde fotografiert – Datenschutz! Bis morgen! Elfi

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Käpt’n Book – Die ersten Lesungen

Lesung in der KöB Kerpen
Lesung in der KöB Kerpen

Mit einem leichten Fehlstart ging es los. Ruckzuck stand ich auf der Autobahn, im wahrsten Sinne des Wortes. Zum Glück war es wohl nur übliche morgendliche Stau, aber wenn du weisst, dass mindestens zwanzig Kinder auf dich warten, wirst du ganz schön hibbelig. Aber es war genügend Zeit eingeplant (gute Planung!), so dass ich noch meine Bücher und zusammen mit Herrn Ripp, dem ehrenamtlichen Leiter der katholischen öffentlichen Bibliothek KöB Kerpen, die Stühlchen nach meinen Wünschen stellen konnte. Dann stieß Frau Immisch, Kulturdezernentin der Stadt Kerpen, dazu, mit der ich schon ein sehr nettes Telefonat bei den Vorbereitungen hatte. Dann kam die erste Kindergartengruppe mit zwei Erzieherinnen. Manchen sah man an, dass sie noch sehr müde waren, aber die meisten der 22 waren schon recht munter. Sie lauschten -meist aufmerksam- meinem Vorlesen. Richtige Fragen hatten sie noch keine, dafür waren sie wohl noch zu klein. Aber auf meine Fragen hatten sie Antworten. Das Zeigen der Buchenäste und der Baumscheibe kam gut an, auch die Andenkenslesezeichen mit der rotgrünen Buche wurden gerne mitgenommen.

In der Pause unterhielten wir uns zu dritt über das Lesefest, Kinder und Lesen überhaupt und die wenigen finanziellen Mittel, die von den Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Ohne Ehrenamt geht auch hier wenig.

Die zweite Gruppe, etwa gleich groß, war ausgeschlafen. So wurde die Lesung auch anstrengender, weil ich mehr um die Aufmerksamkeit der Kinder kämpfen musste. Aber alles in allem war für alle Beteiligten ganz schön.

Beim Zusammenräumen habe ich dann gemerkt, wie anstrengend das Ganze für mich war – ich habe meinen Schal verlegt, die Brille nicht mehr gefunden und meinen Zimmerschlüssel verloren. Die ersten zwei Dinge habe ich wieder gefunden, dafür habe ich jetzt eine neus Schlüsselkarte.

Nach der Rückfahrt war ich in Bonn Stadt einen Salat essen und habe mit auf dem Rücükweg zum Hotel verlaufen, so dass ich nur noch eine gute halbe Stunde Zeit hatte, bevor die Abendveranstaltung im Haus der Geschichte anfing. Leider blieb mir bis 21.45 Uhr keine Zeit, um etwas zu essen. Habe ich jetzt nachgeholt. Morgen plane ich besser, damit ich nicht wieder halb verhungert und noch schlimmer halb verdurstet bin. Dann werde ich auch fitter sein. Die Abendveranstaltung, eine kurze Führung im Haus der Geschichte gefolgt von einer musikalischen Lesung und anschließender Diskussion, war interessant, wenn auch für mich mit dem einen oder anderen nicht nur poitivem politischen Unterton.  Aber dafür ist jetzt eindeutig zuuu spät! Bis morgen, Elfi

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Eröffnungsfest Käpt’n Book

Es ist soweit. Nach einem gemütlichen Frühstück und einem zweiten Kaffee bin ich mit einem vollgepackten Auto nach Bonn gestartet. Bei Supersonnenschein und wenig Verkehr war ich schon nach knapp zwei Stunden in Bonn und habe im Hotel eingecheckt. Es ist ein richtiges Buisness-Hotel – alles geht mit Magnetkarte und ist sehr zweckmäßig, aber nicht langweilig. Schnell ausgepackt und frisch gemacht, bin ich dann mit der Stadtbahn (freies Ticket für die Aufenthaltszeit inklusive) zur Bundeskunsthalle gefahren. Was soll ich sagen? Sie ist sehr groß und modern und aus Beton, aber das Licht innen ist sehr gut. Ich war so verblüfft, dass ich vergessen habe, ein Foto zu machen; ich werde mich bessern!

Menschen über Menschen in den Fluren und in Schlangen vor den Leseräumen. Ich wurde sehr herzlich begrüßt und von Frau J. durch alle Räume geführt. Gemeinsam nahmen wir an einer Lesung mit Unterstützung moderner Technik teil: Beamer, Laserpointer, Riesenleinwand. Das ist schon was anderes als im Kindergarten. Wobei ich damit auf keinen Fall sagen will, dass Technik beim Vorlesen wichtig oder gar nötig ist. Wenn die Zuhörergruppe so in etwa 30 Kinder groß ist, glaube ich, dass Technik eher stört. Bei einer Lesung aus meinem Schottland-Buch für Erwachsene könnte ich mir Schottland-Bilder schon ganz gut vorstellen – aber das hat ja noch Zeit!

SAM_1644

Danach bin ich noch über den Marktplatz und am Bonner Münster vorbeispaziert und siehe da, es ist ein „Freßfest“. Spezialitäten aus aller Herren Länder. Ich habe mir mein Abendessen dort einverleibt. Außerdem ist /war verkaufsoffener Sonntag. Wieder viele, viele Leute.

Ich betone das mit den vielen Menschen so, weil ich es gar nicht gewöhnt bin. Ich arbeite den ganzen Tag lang alleine zu hause und sehe nur morgens und abends meinen Mann (was sehr schön ist), und sonst nur jemanden, wenn ich mich verabrede oder einkaufen fahre. Da ist das Leben in einer Stadt schon völlig anders.

Nun denn, morgen geht’s bei mir los mit Lesen: ohne Technik, aber mit meiner Baumscheibe, Blättern und Bucheckern zum Anfassen. Und fragen darf man mich natürlich auch. Dann bis morgen zum Bericht aus Kerpen. Tschüs, Eure Elfi