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Schlussbetrachtung meiner Lesereise

Nun sind gut drei Wochen vergangen seit ich nach Bonn aufgebrochen bin – voller Erwartungen aber auch ein bisschen nervös, ob ich das „Alles“ können werde. Inzwischen ist wieder der Alltag eingekehrt, der aber durch spontan auftretende Erinnerungsblitze erhellt wird. So z.B. eine überraschende Umarmung einer Erzieherin, die Idee eines Bibliothekars mich zu einer schottischen Lesung einzuladen, viele strahlende Kinderaugen und auch Begegnungen mit anderen Autoren/innen und irgendwelchen netten Menschen in der U-Bahn, beim Essen oder spazieren gehen.

Einige Erfahrungen hätte ich nicht unbedingt machen müssen, wie beispielsweise: „Guten Tag. Hier ist ihr Raum mit der Mikrofonanlage. Sie geht, wir haben das gestern getestet. Brauchen sie sonst noch etwas? Ich schicke ihnen dann nachher die Kinder.“ Sagte die Leiterin. Die Kinder waren total nett und auch sehr interessiert. Aber von den bei 2 Lesungen anwesenden sechs Erzieherinnen blätterte nur eine mal schnell durch meine mitgebrachten Bücher – schade! Ich hatte mehr als einmal den Eindruck, dass eine Lesung im oder für einen Kindergarten nichts Besonderes ist oder den Kindern im Vorfeld zumindest nicht als etwas Nicht-Alltägliches vermittelt wurde. Das ist wiederum schade für die Veranstalter bzw Initiatoren. Die gaben wirklich ihr Bestes. Auch jetzt noch: Respekt vor der gründlichen Vorbereitung und ich kann sagen fast liebevollen Betreuung.

Alles in allem war diese Woche für mich das berufliche Highlight in diesem Jahr, und ich bin sehr froh und auch dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diese Lesereise zu machen.

Selbstverständlich stehe ich jederzeit gerne wieder meine Autorin in Bonn – oder auch anderswo.

Einen lieben Gruß an Alle, für die ich gelesen habe und auch an das sensationelle Team des Kulturamtes Bonn. Möge Käpt’n Book noch viele Jahre in See stechen!

Eure Elfi Schöniger

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Käpt’n Book in Bad Godesberg

Die Fahrt(en) heute waren nicht lang: Bad Godesberg. Früher eine selbstständige Gemeinde, heute längst mit Bonn zusammen gewachsen und eingemeindet.Erster Lesungsort um 9°°Uhr: EÖB an der Christuskirche. EöB ist die Abkürzung für Evangelische öffentliche Bibliothek. Ich wurde schon erwartet. Frau G. zeigte mit den Leseraum und die Kirche – modern, klare Formen, sandsteinbeige und graublau-schimmerne Wände und eine beeindruckende Spitzbogen-Deckenkonstruktion, insgesamt sehr schön, Baujahr 1953.

Kurz danach trafen zwei Kindergartengruppen im Vorschulalter ein. Nach der Begrüßung durch Frau G. stellte ich mich vor. Zum ersten Mal war Josephine, die Weihnachtsmaus gefragt. Ich wählte die Geschichte von Hans Schneemann und Anton Kolk aus. Der Rabe Anton krächtzte ordentlich herum, zur Freude der Kinder. Fast alle hingen wirklich gebannt an meinen Lippen. Nachdem dieses Abenteuer gut ausgegangen war, bat man mit um eine weitere Geschichte. Diesmal las ich die Chorprobe beim Wichtelchor vor. Obwohl mir einige Kinder versichert hatten, dass sie auch im Chor singen, gab es wohl noch keine Einsing-Übungen wie bei den Wichteln. Das mussten wir dann gemeinsam ausprobieren: Einatmen, Bauch dabei aufblasen, ausatmen und FFFFFT dabei zischen. Alle waren mit Feuereifer dabei. Und dann haben wir sogar das Weihnachtshaus-Lied gesungen. Alle hatten viel Spaß!

Mein  zweiter Termin war ca. 11km entfernt in der Kita beim KöB Frieden Christi. Ihr wisst schon, was die Abkürzung bedeutet. Frau D. stellte mich vor und dann kam ein Grüppechen U3 Kinder, denen ich Lisa mit Drissie Lie erzählte. Danach eine Gruppe Dreijähriger, denen ich die Geschichte halb vorlas und halb erzählte. Jedes Mal wurde Driessie zum Schluß gestreichelt, manche hatten sogar den Mut für „Nase an Nase“. Alle, auch die Erzieherinnen haben sich überschwenglich bedankt – was ja Honig für die Seele bedeutet.

Nach einem weiteren netten Gespräch mit frau D., der Bibliothekarin, fuhr ich dann entgegen meiner ursprünglichen Absicht nach Bad Honnef, bummelte und hatte ein tolles Mittagessen. Für das Landesmuseum NRW war das Wetter einfach zu schön.

Bilder von den Kindern konnte ich leider keine für euch machen (Datenschutz), deshalb nur ein schönes Haus aus Bad Honnef. Morgen habe ich noch einmal zwei Lesungen, einmal Kiga und einmal 1.Grundschuleklassen, dann geht es wieder nach hause. Bis morgen Abend, dann aus Gemünden, Elfi

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Käpt’n Book im Drachenfelser Ländchen

Lesung aus Buch grün & Buche rot
Lesung aus Buche grün & Buche rot

Heute konnte ich länger schlafen und ganz gemütlich frühstücken. Kein Stau auf der Autobahn, über die mich mein Navi irgendwie immer fahren lässt. Deshalb war ich schon früh an meiner heutigen „Arbeitsstelle“, die sich sicher viele Kitas und Kindergärten ebenso wie Gemeinden wünschen würden: groß, hell, modern und zweckmäßig auch für Seminare und vieles mehr zu gebrauchen.

Nach dem Aufbauen meinerseits kamen meine ersten Zuhörer: drei bis vier ca. Zweijährige trugen je eine kleine Matte zum daraufsetzen. Als alle Platz gefunden hatten und erwartungsvoll auf den Anfang warteten, wurde ich ein bisschen nervös. Kann man denn sooo kleinen Kindern wirklich 20 Minuten lang vorlesen? Vermutlich nicht.

Ich habe dann zuerst ein bisschen von Lisa und dem zu Bett gehen erzählt, vom Traumland, vor dem ein Mädchen anscheinend Angst hatte, denn sie wollte partout nicht dorthin gehen. Ich zeigte ihnen die Bilder im Buch und als Lisa dann auf den Drachen traf, zauberte ich Drissie Lie, meinen kleinen grünen Drachen hervor. Mit ihm als „Handpuppe“ und einer abschließenden Streichel- und Nase an Nase-Orgie waren wir alle erschöpft. Die Kinder gingen zurück in ihre Gruppe, und ich erwartete die nächste Gruppe. Überraschung! Da kamen über 60 Kinder mit Bänkchen und Betreuerinnen – wow! Die waren zwischen drei und 6 Jahren und bekamen eine Lesung aus Buche grün und Buche rot. Wegen der Jüngeren habe ich auch hier abgekürzt und alle meine mitgebrachte Buchenscheibe (eine Seite poliert, eine Seite sägerauh) fühlen lassen. Das war toll! Ich war anschließend patschnass geschwitzt, weil ich die Buchenscheibe so ungefähr auf Kniehöhe halten musste, damit die Kinder auch dran kamen. So gebückt lief ich die Reihen entlang und sah in erstaunte Augen: Sooo glatt, sooo rauh.

Nach einer freundlichen Verabschiedung und Applaus von den Kindern, packte ich meine Sachen wieder ein und fuhr nach Remagen. Dort gönnte ich mir einen Erholungsspaziergang am Rhein entlang. Es stimmt, der Wasserstand ist sensationell niedrig.

Rhein in Remagen (4)
Niedrigwasser im Rhein in Remagen

Dann gab es zum ersten Mal seit Samstag ein richtiges, sprich: warmes Mittagessen. Anschließend fuhr ich am Rhein entlang zurück ins Hotel und werde jetzt Füße hochlegen. Meine Zahn- und Kiefer-OP ist doch halt erst 4 Wochen her und dieses grauslig warme Wetter tun ein Übriges dazu, schnell müde zu werden.

Leider kann ich nur Bilder einstellen, die die Kinder von hinten zeigen oder ich wurde fotografiert – Datenschutz! Bis morgen! Elfi